In Vorbereitung auf meinen Intensiv-Workshop zu Navaratri beschliesse ich, selbst nochmal den Sri Chakra Prozess zu durchlaufen.
Im Vorfeld möchte ich noch darauf hinweisen, dass jeder Mensch ganz unterschiedliche Erfahrungen machen wird und meine Schilderungen meinen ganz persönlichen Weg beschreiben.
mmer wieder hat mein Meister Kaleshwar darauf hingewiesen, dass wir mit den Illusionen des Lebens in Kontakt kommen, wenn wir uns mit der Göttlichen Mutter verbinden wollen. Das heißt, dass Jeder durch die menschlichen Erfahrungen von A-Z durchgehen muss, um die Schöpfung wirklich zu verstehen.
Bei vielen Menschen löst dies immer wieder Sorgen und Ängste aus. Deshalb möchte ich meine eigenen Erfahrungen mit dir teilen, die dir helfen sollen zu erkennen, wie wertvoll und heilsam dieser Prozess ist.
Denn die Verbindung mit der Quelle der Schöpfung ist gleichzeitig der größte Segen, den man als Mensch hier auf der Erde erhalten kann. Diese Verbindung zur Göttlichen Mutter hilft uns, die Illusionen des Lebens zu verstehen und dadurch zu überwinden. Auf diesem Weg entdecken wir die ureigene Schöpferkraft und kommen in die alles-verbindende Liebe.
Hast du anhand deiner eigenen Erfahrungen eine Illusion gemeistert, kannst du anderen Menschen helfen, durch ihre Illusionen zu gehen.
1. Tag: Beginn mit dem Sri Chakra Prozess
Ich setzte mich für meine 30-minütige Meditation hin, die ich ab heute für 41 Tage absolvieren werde. Ich liebe diesen Zeitraum, denn er gibt genügend Raum, die Veränderungen nun mal brauchen und hat gleichzeitig ein absehbares Ende. Ich bin sehr neugierig, was sich diesmal zeigen wird und welche Erfahrungen ich machen darf, denn es ist schon eine Weile her, dass ich diesen Prozess gemacht habe.
Die Zeit vergeht schneller als gedacht und ich bin überrascht, wie gut ich die Energie in meinem System fühlen kann. Es ist ein starkes Vibrieren und Summen in meinem ganzen Körper und viel Licht und Inspiration in meinem Bewusstsein. Ich fühle mich bestärkt – ja, es ist an der Zeit, die Energie der Göttlichen Mutter zu ziehen!
6. Tag: Das Sri Chakra und die Illusionen der Vaterwunde
Es geht gleich gut los. Mein Leben wird ganz plötzlich erschüttert, als ich die Nachricht bekomme, dass mein Vater ins Krankenhaus mit akuten Herzbeschwerden eingeliefert wird. Die Nacht über bangen wir, ob er die Notoperation übersteht – es dauert viele Stunden länger als erwartet. In dieser langen Wartezeit habe ich die Gelegenheit in mich hinein zu spüren, was das mit mir macht. Ich nehme wahr, dass es ganz tief das Vater-Thema berührt. Zunächst sind meine Gefühle wie taub – mein System ist auf Überlebensmodus geschaltet und erlaubt keine aufsteigenden Emotionen. Erst im Kontakt mit meinem Partner kann ich etwas loslassen und Angst kann aufsteigen. Es ist die Angst meines Inneren Kindes den Vater zu verlieren – etwas, was bisher in meinem Bewusstsein verschüttet war und sich als permanente Anspannung in der unteren Wirbelsäule manifestiert hat.
Viele Menschen gehen mit einer „Vaterwunde“ durchs Leben. War der Vater in der Kindheit abwesend, zeigt sich dies als die Illusion des „Mangel an Unterstützung“, oft z.B. verbunden mit Geldmangel. War der Vater gewalttätig, manifestiert sich die Wunde als eine Illusion in Form von „Ablehnung des männlichen Prinzips“, oft verbunden mit Mangel an Handlungsfähigkeit, Richtung und Kraft.
Beides beeinflusst unser Leben in vielerlei Hinsicht – in unserem Beziehungsleben und in beruflicher Hinsicht. Wie kann man sie also heilen?
Heilung passiert, wenn diese kindlichen Anteile in uns nochmal aufsteigen dürfen, wenn sie nochmal gesehen, gefühlt und dadurch integriert werden können. Mehr dazu siehe Trauma-Arbeit.
In meinem Fall war es nötig, dass jemand anderes für mich den (Bewusstseins)Raum hält, damit meine Angst überhaupt erst aufsteigen kann. Denn mein kindliches Muster war es, sie zu unterdrücken und dadurch abzuspalten, weil ich oft allein war. Dadurch entstehen körperliche Symptome wie z.B. Anspannungen und Schmerzen in der Wirbelsäule, deren Ursache meist nicht so augenscheinlich ist. Sie entstehen durch ein inneres „sich selbst halten müssen“.
Doch wenn die Angst aufsteigen darf, dann muss der Körper sie nicht mehr kompensieren. Dadurch erweitert sich auch mein Bewusstsein, denn was im Schatten lag kann nun mit Licht versorgt werden – und die Illusion kann sich auflösen. Oft werden in der indischen Tradition die Erfahrungen unseres Lebens als Illusionen bezeichnet und v.a. in der westlichen Adaption damit abgetan, dass man sie „überwinden“ solle. Doch dies geschieht nicht durch unterdrücken oder ausweichen, sondern indem man mitten hindurch geht. In der Vergangenheit feststeckende (un-aufgelöste) Gefühle erzeugen Wiederholungsschlaufen in unserem Leben – solange bis wir unser Inneres Kind dort abholen, wo das Erlebte feststeckt.
Es ist also die Gnade der Göttlichen Mutter, die uns immer wieder darauf hinweist, uns liebevoll um diese kindlichen Anteile zu kümmern. Die sanften Schwingungen der Sri Chakra Mantras rütteln an dem, was feststeckt, so dass es in unser Bewusstsein steigen und aufgelöst werden kann.
Für mich bedeutet diese Erfahrung, dass mein Inneres Kind loslassen und erkennen kann, dass ich heute vom Leben getragen bin und die Energie meiner Wirbelsäule fließt, unabhängig davon, wie es meinem Vater geht. Aus dieser inneren Freiheit kann ich andere Ressourcen erkennen und habe einen größeren Handlungsspielraum, als wenn ich gelähmt in Angst feststecke.
Ach ja, und wie ging es weiter? Mein Vater hat seine OP gut überstanden und darf jetzt den Wert seines Lebens neu überdenken und vielleicht auch einige Dinge ändern.
Wir alle dürfen dem Fluss des Lebens vertrauen und seinen Wert täglich aufs Neue schätzen. In der Spiritualität heißt das dann, jeden Tag so zu leben, als wäre es dein letzter.
14. Tag: Selbstfürsorge
Seit 2 Wochen praktiziere ich jetzt, die Schwingungen der Sri Chakra Mantras in mich hineinzuziehen und in meinem Körper zu fühlen. Der regelmäßige Fokus dieser Übung hilft mir, ganz automatisch besser wahrnehmen zu können, was in meinem Körper passiert. Und so steigt die Inspiration in mir auf, mich besser um meinen Körper zu kümmern – etwas, was mir normalerweise nicht so leicht fällt. Seit längerem schon schiebe ich eine Entgiftungskur vor mir her mit dem Gedanken, wenn ich mal Zeit habe…. Nun ist es soweit und ich werde belohnt mit angenehmen Empfindungen von Energie und Leichtigkeit. Selbstfürsorge führt zu Selbstliebe und vice versa. 🙂
16. Tag: Selbstliebe
Heute ist das perfekte Wetter für einen Nachmittag am See. Ich lasse alle To Do´s sein und steige auf mein Fahrrad. Laue Sommerluft und goldene Sonnenstrahlen begleiten mich. Meinen Sri Chakra Prozess mache ich am See. Ich fühle mich tief verbunden mit Mutter Natur und die Energie der Mantras fliesst durch meinen Körper.
Ich mache die tiefe Erfahrung, dass die Natur nicht „da draussen“ ist, sondern dass ich die Natur bin. Das ist ein zutiefst belebendes und erfüllendes Gefühl. Es ist ein Inneres Glück unabhängig von anderen Menschen und doch verbunden mit Allem. Der Prozess hilft mir, immer mehr ganz im gegenwärtigen Moment zu sein und belohnt mich mit einem Reichtum an sinnlichen Erfahrungen.
17. Tag: sich zeigen lernen
Ein Grund, warum Menschen ihre Wünsche nicht in die Schöpfung bringen, d.h. nicht materialisieren können, liegt darin, dass sie ihre Energie nicht nach außen bringen können. Sie haben gelernt, dass es nicht sicher ist, sich zu zeigen. Ich komme heute in Kontakt mit diesem Anteil. Bei mir entstand er dadurch, dass ich viel allein war, mich also daran gewöhnen musste, dass oft kein „ping“ auf meine „pongs“ kam. Mangelndes Feedback in der frühen Kindheit führt dazu, dass das Kind lernt, sich zurück zu ziehen, weil es sich nicht lohnt, seine Energie auszusenden.
Der andere Grund, sich zurückzuziehen, besteht darin, dass das Feedback negativ war. Vielleicht wurden wir beschämt, kritisiert, korrigiert oder sogar gewaltvoll behandelt, so dass wir Angst entwickeln, uns zu zeigen. Beide Anteile können auch parallel in uns ablaufen.
Die Heilung besteht darin, diesen Anteil in mir wahrzunehmen und zu fühlen. Während ich damit dasitze und präsent bin, entsteht die Inspiration, meine Prozesse und Erfahrungen mit euch zu teilen. Dieser Beitrag ist das Ergebnis davon. Es ist quasi das Gegenteil des „Zurückziehens“ und mein Inneres Kind ist neugierig, was nun passiert, wenn ich damit nach außen gehe und meine Erfahrungen mit der Welt teile.
Oder um es mit den Worten von Teal Swan zu sagen: „Heilung ist das Erleben des Gegenteils.“
…Fortsetzung folgt…